Kleinkaliber – EM in Breslau
Mit der Europameisterschaft für Kleinkaliber auf die 50m und 100m Distanz nahm das ÖSB-Team in diesem Jahr die erste Qualifikationshürde auf dem Weg zu den European Games 2023 in Krakau / Polen, sowie zu den Olympischen Spiele 2024 in Paris. Insgesamt 18 ÖSB-Schützen wurden zu diesen Meisterschaften mit Kleinkalibergewehr und Feuerpistole entsendet, um Österreich entsprechend zu vertreten. Für Tirol gingen in der Allgemeinen Klasse Rebecca Köck (HSV Absam), Nadine Ungerank (SG Zell am Ziller) und Andreas Thum (SG Fügenberg) an den Start. Als RPO-Schützen konnte Olivia Hofmann (SG Hötting) Punkte für die Weltrangliste sammeln. Zusätzlich wurden bei diesen Europameisterschaften insgesamt 12 Quotenplätze für die European Games im kommenden Jahr, sowie zwei Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2024 vergeben.
Der erste Bewerb der Allgemeinen Klasse wurde im 3×20 Dreistellungskampf durchgeführt, zu dem für Österreich Bernhard Pickl (NÖ), die beiden Vorarlberger Thomas Mathis und Patrick Diem, sowie für Tirol Andreas Thum an den Start gingen. Im ersten Grunddurchgang, der sogenannten Elimination, konnte sich Pickl mit einem starken Resultat von 590 Ringen auf den fünften Platz vorschießen und erreichte damit die nächste Qualifikationsrunde. Mit 581 Ringen platzierte sich RPO-Schütze Patrick Diem auf Rang 24, gefolgt vom Fügenberger Andreas Thum mit 580 Ringen auf Platz 25. Thomas Mathis erreichte mit 584 Ringen im parallel geführten Durchgang Rang 18.
Im am Folgetag ausgetragenen Qualifikationsdurchgang konnte Pickl sich mit 582 Ringen final auf dem 33. Rang platzieren. Bei den Frauen konnte sich die Vorarlbergerin Sheileen Waibel mit 582 Ringen auf Platz 18, sowie Nadine Ungerank (588 Ringe / Platz 7) und Rebecca Köck (587 Ringe / Platz 11) jeweils einen Platz für die Qualifikation sichern.
In den Pistolendisziplinen konnte Sylvia Steiner mit der 25m Sportpistole final Platz 16 erreichen. Der Kärntner Andreas Auprich freute sich mit 568 Ringen mit der Schnellfeuerpistole über seine neue, persönliche Bestleistung und mit Platz 23 über die beste Platzierung aus österreichischer Sicht.
Am Folgetag wurden für Frauen und Männer die Durchgänge in der Liegend-Disziplin durchgeführt. Hier konnte sich die Vorarlbergerin Sheileen Waibel mit 625,2 Ringen auf Rang acht platzieren und erzielte damit das beste Ergebnis der drei teilnehmenden Österreicherinnen. Olivia Hofmann (SG Hötting) erzielte 623,3 Ringe und damit Rang 18, Nadine Ungerank (SG Zell am Ziller) erreichte 622,3 Ringe und konnte sich damit auf dem 23. Platz positionieren.
Bei den Männern schoss sich der Vorarlberger Thomas Mathis mit 624,4 Ringen auf den 16. Platz und damit auf die beste Position aus österreichischer Sicht. Mit 621,3 Ringen lag der Fügenberger Andreas Thum auf Platz 38 und der Niederösterreicher Bernhard Pickl mit 616,6 Ringen auf Rang 52. Das Topresultat bei den Männern wurde durch den Schweizer Jan Lochbihler erzielt, der sich mit 627,2 Ringen die Goldmedaille holte.
Bei den Frauen ging der Sieg an die Deutsche Anna Janssen, die mit 630,5 Ringen einen neuen, europäischen Rekord erzielte.
Am selben Tag wurden zusätzlich noch die finalen Durchgängen im 3×20 Dreistellungskampf bei den Frauen durchgeführt. Hier gingen mit Sheileen Waibel, Rebecca Köck und Nadine Ungerank drei Österreicherinnen an den Start. Der Zillertalerin Ungerank gelang dabei ein großer Erfolg: mit einem Resultat von 589 Ringen konnte sie sich auf Rang neun platzieren und damit als eine der besten 12 Schützinnen einen Quotenplatz für die European Games 2023 in Krakau / Polen erzielen! Die Vorarlbergerin Sheileen Waibel erreichte mit 585 Ringen Platz 20, Rebecca Köck mit 583 Ringen den 29. Rang.
Die Salzburgerin Sylvia Steiner ging am darauffolgenden Tag im 50m Pistolenbewerb an den Start und konnte dabei mit 545 Ringen und damit Platz 12 das beste Ergebnis als Frau bei diesem 31 StarterInnen umfassenden Wettkampf verbuchen.
Im Mixed Teambewerb des 3×20 Dreistellungskampf stellten sich zwei österreichische Teams der internationalen Konkurrenz: die beiden Tiroler Nadine Ungerank und Andreas Thum gingen als Team „Austria 2“ an den Start, Sheileen Waibel und Thomas Mathis vertraten Vorarlberg als Duo „Austria 1“ bei diesem Wettkampf. Mit 869 bzw. 868 Ringen konnten die beiden Teams diesmal leider nicht mit den konkurrierenden Ländern mithalten und mussten sich mit den Plätzen 23 (Austria 2) und 24 (Austria 1) zufrieden geben.
Deutlich besser lief es für die beiden Vorarlberger beim am selben Tag ausgetragenen Mixed Teambewerb im Liegendbewerb. Bereits in der Qualifikation konnten Waibel / Mathis aufzeigen und sicherten sich mit 621,5 Ringen das viertbeste Ergebnis in diesem Durchgang. Nadine Ungerank und Andreas Thum belegten mit 614,3 Ringen Platz 17. Die Schweiz konnte hier mit 626,1 Ringen einen neuen europäischen Rekord erzielen und sich an die Spitze der Konkurrenz setzen. 419,5 Ringe und damit Platz 1 sicherten sich Sheileen Waibel und Thomas Mathis in der zweiten Runde und führten damit vor dem Duo aus Norwegen mit einem Vorsprung von zwei Ringen. Im Match um Gold zeigte das österreichische Duo von Anfang an seine Stärke und ließ sich auch von einem Time-Out der Norweger nicht aus der Ruhe bringen. Mit einem finalen Ergebnis von 16:8 eroberten Sheileen Waibel und Thomas Mathis an diesem Tag den Europameistertitel und die erste Medaille in der Allgemeinen Klasse!
Mit zwei Top Ten Platzierungen in den Mannschaftsbewerben des 3×20 Dreistellungskampf gelang den österreichischen Teams am letzten Wettkampftag ein würdiger Abschluss bei den Kleinkaliber-Europameisterschaften in Breslau: Nadine Ungerank, Sheileen Waibel und Rebecca Köck konnten sich mit 1.305 Ringen auf Platz acht in der ersten Qualifikationsrunde positionieren und damit in die zweite Runde einziehen. Hier gelangen ihnen gemeinsam starke 868 Ringe, was den finalen fünften Rang bedeutete – nur ein Ring fehlte dabei auf den Einzug in das Match um die Bronzemedaille.
Bei den Männern ging Österreich als Titelverteidiger ins Rennen: Andreas Thum, Bernhard Pickl und Thomas Mathis erreichten in Runde eins 1.310 Ringe und konnten damit als Siebte im darauffolgenden Durchgang starten. Diesen schlossen sie mit 871 Ringen ab und platzierten sich damit auf dem finalen sechsten Rang. Insgesamt konnte Österreich bei diesen Europameisterschaften eine Goldmedaille, sowie einmal Silber und fünf Platzierungen in den Top Ten erreichen. Besonders wertvoll ist auch der Quotenplatz von Nadine Ungerank im 3×20 Dreistellungsmatch für die European Games 2023 in Krakau / Polen.
Der nächste quotenplatz-relevante Bewerb wird mit den Weltmeisterschaften von 12. – 25. Oktober in Kairo / Ägypten ausgetragen.
Bericht: Anna-Susanne Paar
Fotos: ÖSB – Margit Melmer