ISSF – Weltcup in Kairo 26.02. – 08.03.2022
Als Austragungsort für den ersten Weltcup in diesem Jahr wurde seitens der ISSF Kairo ausgewählt. Von 26. Februar bis 08. März fanden in der ägyptischen Hauptstadt die Einzel-, Team- und Mixed Teambewerbe für alle Luftdruck- und Kleinkaliberwaffen statt. Für Österreich gingen insgesamt 14 SchützInnen an den Start, davon zwei Pistolen- und 12 GewehrschützInnen. Tirol konnte sich dabei über eine besonders hohe Beteiligung freuen: mit Rebecca Köck und Olivia Hofmann in der Frauenklasse, sowie Andreas Thum und Tobias Mair in der Männerklasse konnten vier Tiroler Schützen für diesen Weltcup entsendet werden. Nadine Ungerank musste leider kurz vor der Abreise krankheitsbedingt absagen.
Sonntag, 27.02.2022
Am ersten Tag des Weltcups wurden gleich zu Beginn die Luftgewehr-Qualifikationsdurchgänge auf die 10m Distanz durchgeführt. Dabei konnte sich aus österreichischer Sicht Martin Strempfl mit einem Top-Ergebnis von 630,8 Ringen unter den besten acht Schützen platzieren und ging mit einem ausgezeichneten vierten Platz in das Semifinale am kommenden Montag. Für Tirol gelang Andreas Thum mit 624,0 Ringen in einem starken Umfeld der gute 46. Rang von gesamt 103 startenden Schützen. Tobias Mair musste sich mit Platz 64 zufriedengeben – er schoss als RPO-Schütze (Ranking Points Only) außerhalb der Finalwertung, konnte sich aber mit einem Ergebnis von 621,3 Ringen Punkte für die Weltrangliste sichern.
Montag, 28.02.2022 T
ag zwei in Kairo stand ebenfalls ganz im Zeichen der Luftgewehr-Bewerbe auf die 10m Distanz. Der Steirer Martin Strempfl konnte sich trotz einer durchwegs guten Leistung im zweiten Semifinal-Durchgang gegen die starke Konkurrenz nicht durchsetzen und beendete den Wettkampf mit Rang sieben.
Bei den Damen traten für Österreich Olivia Hofmann, Rebecca Köck, Marlene Pribitzer (NÖ) und Sheileen Waibel (VBG) an. Als beste Österreicherin konnte sich Waibel mit 628,1 Ringen auf dem 20. Rang platzieren. Olivia Hofmann erreichte als RPO-Schützin mit 625,4 Ringen wertvolle Punkte für die Weltrangliste und landete auf Platz 46. Marlene Pribitzer erreichte mit 624,6 Ringen den 49. Platz und Rebecca Köck mit 622,9 Ringen Rang 67. Das beste Resultat in dieser Qualifikationsrunde kam aus Frankreich: Oceanne Muller erzielte mit 631,2 Ringen ein Top-Ergebnis.
Dienstag, 01.03.2022
Am dritten Tag wurden in Kairo die Luftpistolen-Bewerbe auf die 10m Distanz ausgetragen. Dabei konnte die Salzburgerin Silvia Steiner mit einem starken Auftritt in der Qualifikation 580 Ringe erreichen und damit ihren eigenen, österreichischen Rekord, den sie während des Weltcups in Osijek im Vorjahr aufgestellt hatte, einstellen. Im Semifinale konnte Steiner letztendlich Platz sieben erreichen.
Als zweite Disziplin wurden an diesem Tag die Mixed Teambewerbe mit dem Luftgewehr ausgetragen. Für Österreich gingen dabei mit Rebecca Köck / Martin Strempfl und Sheileen Waibel / Andreas Thum zwei Teams an den Start. Mit einem Ergebnis von 627,4 Ringen konnten sich Köck & Strempfl dabei auf dem hervorragenden 11. Platz von gesamt 51 Teams einreihen. Waibel & Thum erreichten mit einem Resultat von 626,9 Ringen und Rang 17 ebenfalls eine ausgezeichnete Platzierung.
Mittwoch, 02.03.2022
Mit der Durchführung der Mannschaftsbewerbe in der Frauen- und Männerklasse konnten am Mittwoch zwei große Erfolge für das ÖSB-Team erzielt werden: bei den Herren traten Martin Strempfl, Andreas Thum und der Vorarlberger Patrick Diem gegen eine starke Konkurrenz von knapp 20 Mannschaften an und erreichten in der ersten Qualifikationsrunde ein souveränes Ergebnis von 944,7 Ringen, mit 2,6 Ringen Vorsprung auf das zweitplatzierte Team aus Indien. Auch in Qualifikationsrunde zwei konnten mit 20 Schuss je Schütze und einem Gesamtresultat von 625,4 Ringen der ausgezeichnete dritte Platz erreicht werden. Im Match um Bronze trat die österreichische Mannschaft gegen das Trio aus Tschechien an und konnte sich in einem spannenden Wettkampf letztendlich den vierten Platz sichern. Bei den Damen gingen Sheileen Waibel, Rebecca Köck und Marlene Pribitzer als Team Austria an den Start und erreichten bereits in der ersten Qualifikationsrunde Platz acht mit 938,4 Ringen. Als Endresultat gelang der österreichischen Damenmannschaft mit 623,1 Ringen im zweiten Qualifikationsdurchgang erneut der achte Platz.
Donnerstag, 03.03.2022
Am Donnerstag wurden in Kairo die Eliminations- und Qualifikationsdurchgänge zur Königsdisziplin mit dem Kleinkalibergewehr, dem Dreistellungskampf, durchgeführt. Dabei wurden die Wettkämpfe nach dem seit dieser Saison neuen ISSF Regelwerk durchgeführt, nach welchem nur mehr 20 Schuss statt 30 pro Stellung abgegeben werden.
Aus österreichischer Sicht gingen der Salzburger Gernot Rumpler, sowie Thomas Mathis (VBG) und Andreas Thum (T) in den ersten beiden Grunddurchgängen an den Start. Der Tiroler Tobias Mair absolvierte ebenso wie der Vorarlberger Patrick Diem die Qualifikation als RPO-Schütze, um Punkte für die Weltrangliste zu sammeln.
Nachdem alle Schützen bis auf Mathis die Elimination erfolgreich abgeschlossen hatten, konnte der Österreicher Andreas Thum mit einem Gesamtresultat von 579 Ringen und dem 28. Rang die beste Platzierung in der Qualifikation erreichen. Tobias Mair lag ringgleich und erzielte als RPO-Schütze Platz 25. Gernot Rumpler (577 Ringe) und Patrick Diem (573 Ringe) erzielten in weiterer Folge die Plätze 36 und 54.
Freitag, 04.03.2022
Die Eliminations- und Qualifikationsdurchgänge im Dreistellungskampf mit dem Kleinkalibergewehr standen am Freitag für die Frauenklasse auf dem Programm. Für Österreich gingen mit Sheileen Waibel, Rebecca Köck und Olivia Hofmann drei Schützinnen an den Start, sowie mit Marlene Pribitzer eine weitere Athletin in der RPO-Wertung. Nachdem alle den Eliminationsdurchgang erfolgreich absolviert hatten, wurde es in der Qualifikation noch einmal besonders spannend. Olivia Hofmann sorgte für ein fulminantes Ergebnis von 589 Ringen, wobei besonders die 197 Ringe in der Stehend-Position hervorzuheben sind und schloss den Wettkampf als Drittplatzierte ab. Rebecca Köck konnte mit starken 584 Ringen Platz 14 erreichen, wobei sie besonders in der Liegend-Stellung mit 199 Ringen ihre Stärke in dieser Position unter Beweis stellte. 575 Ringe für Marlene Pribitzer bedeuteten Platz 54 in der RPO-Wertung und Sheileen Waibel reihte sich mit 572 Ringen auf Platz 64 ein.
Im Finale, welches am Folgetag ausgetragen wurde, erreichte Hofmann schließlich den ausgezeichneten 8. Platz.
Samstag, 05.03.2022
Nachdem der Einzelbewerb des KK Dreistellungskampf für Österreichs Männer noch wenig zufriedenstellend verlaufen war, folgten am Wochenende die Mannschaftsbewerbe in dieser Disziplin. Für Österreich gingen Andreas Thum (SG Fügenberg / Tirol), Gernot Rumpler (Salzburg) und Thomas Mathis (Vorarlberg) an den Start und konnten gleich von Beginn an mit ihrer Leistung überzeugen.
Nach einem spannenden ersten Durchgang der Qualifikation, in dem Team Austria mit 1.306 Ringen den 6. Rang von gesamt 17 Teams belegen konnte, war die österreichische Mannschaft in Durchgang zwei nicht mehr zu schlagen und sicherte sich mit 875 Ringen Platz 1 vor der Mannschaft aus Tschechien. Ausschlaggebend in diesem Herzschlag-Vorfinale war die Anzahl der Innenringzehner, welche bei Thum & Co. mit 42 um einen Zehner höher war als beim tschechischen Team, welches mit 875 Ringen den Durchgang gleichauf mit Österreich abschloss. Im Gold Medal Match konnte Österreich schließlich mit 16:6 Punkten vor dem Team aus Tschechien die Goldmedaille holen.
Der letzte Bewerb an diesem Tag wurde durch die österreichische Damenmannschaft im KK Dreistellungskampf ausgetragen. Sheileen Waibel, Olivia Hofmann und Rebecca Köck gingen als Team Austria an den Start und belegten in der ersten Qualifikationsrunde den sehr guten 6. Platz mit einem Gesamtresultat von 1.302 Ringen. 3×10 Schuss mussten in Runde zwei der Qualifikation absolviert werden, was durch das Trio aus Österreich mit einem Ergebnis von 870 Ringen – wobei alle drei Schützinnen jeweils 290 Ringe erzielten – bravourös gemeistert wurde und ihnen letztendlich den 7. Platz einbrachte. Damit lagen die drei Österreicherinnen auch nur 7 Ringe hinter den erstplatzierten Sloweninnen mit 877 Ringen.
Sonntag, 06.03.2022
Am vorletzten Tag des Weltcups in Kairo wurden die Mixed Teambewerbe mit dem Kleinkalibergewehr ausgetragen. Für Österreich gingen mit Rebecca Köck / Gernot Rumpler und Sheileen Waibel / Thomas Mathis zwei Teams an den Start.
Waibel und Mathis mussten sich mit einem Ergebnis von 864 Ringen leider bereits nach dem ersten Durchgang geschlagen geben. Für den Salzburger Rumpler und seine Partnerin Köck lief dieser Wettkampf hingegen fast nach Plan: nach Platz 7 im ersten Qualifikationsdurchgang, den die beiden Schützen mit 871 Ringen und damit nur 7 Ringen hinter dem erstplatzierten Team aus Deutschland abschlossen, konnten sie sich im zweiten Durchgang noch steigern. Mit 578 Ringen gelang dem österreichischen Team ein starkes Ergebnis, nur vier Ringe hinter dem Duo aus Norwegen, welches die zweite Runde der Qualifikation mit 582 Ringen anführte.
Im Duell um die Bronzemedaille traten Köck und Rumpler schließlich gegen Indien an und mussten sich mit 10:16 Punkten geschlagen geben.
Platz vier bei diesem aus österreichischer Sicht letzten Bewerb in diesem Weltcup war erneut ein großer Erfolg und schöner Abschluss für Österreichs Schützen, die sich schon 10 Tage später bei den Europameisterschaften in Hamar / Norwegen ihrer nächsten Herausforderung stellen.
Bericht: Anna-Susanne Paar
Fotos: ÖSB – Margit Melmer