Schmirl neuer Weltmeister im Kleinkaliber – Dreistellungskampf!
Mit den ISSF Weltmeisterschaften für Gewehr und Pistole in Baku fand das nach mit den olympischen Spielen wichtigste, sportliche Großereignis für den österreichischen Schießsport Mitte August in Azerbaijan statt.
Insgesamt wurden für den ÖSB 15 AthletInnen nominiert, wobei 12 in den Gewehrdisziplinen antreten und mit Sylvia Steiner, Richard Zechmeister und Daniel Kral drei österreichische Routiniers die Pistolendisziplinen belegen werden. Für Tirol gingen mit Jasmin Kitzbichler (SG Thierberg), Nadine Ungerank (SG Zell am Ziller), Rebecca Köck (SG Absam), Olivia Hofmann (SG Hötting), sowie in der Männerklasse Tobias Mair (SG Innervillgraten) und Andreas Thum (SG Fügenberg) sechs AthletInnen an den Start und vertraten Österreich je nach Qualifikation in den Disziplinen Luftgewehr Einzel und Mixed Team, Kleinkalibergewehr Dreistellung, sowie Liegend und Mixed Team und den 300m Gewehr-Disziplinen im Dreistellungskampf und Liegend.
Mit dem Luftpistolen-Einzelbewerben starteten die ISSF Weltmeisterschaften für Gewehr und Pistole am 17. August in Baku / Azerbaijan. Für Österreich gingen Sylvia Steiner und Richard Zechmeister an den Start, die beide bereits zum Beginn starke Ergebnisse abliefern konnten. Mit 575 Ringen konnte der Burgenländer Richard Zechmeister in der Männerklasse den finalen 42. Platz von gesamt 124 Teilnehmern erzielen. Für eine Finalqualifikation wären in diesem Bewerb 582 Ringe erforderlich gewesen. Zum Weltmeister kürte sich letztendlich der Chinese Bowen Zhang, der mit 587 Ringen in der Qualifikation die Führung übernahm und auch im Finale die Nerven behielt und damit den Titel des Weltmeisters holen konnte. Bei den Frauen gingen gesamt 119 Teilnehmerinnen an den Start. Die Salzburgerin Sylvia Steiner brachte final 576 Ringe auf die Scheibe und konnte damit den finalen neunten Gesamtrang erzielen. Dabei fehlten ihr nur zwei Innenringzehner für den Einzug in das Finale der besten acht Schützinnen und damit die Chance auf einen Quotenplatz für die Olympischen Spiele in Paris 2024. Der Sieg ging in diesem Bewerb an die griechische Olympiamedaillengewinnerin Anna Korakaki.
Bei den am Folgetag ausgetragenen Mixed Teambewerben mit dem Luftgewehr konnten sich Marlene Pribitzer (VBG) und Martin Strempfl (STMK) mit 631,4 Ringen auf dem starken fünften Gesamtrang platzieren. Ringgleich mit den konkurrierenden Teams aus Israel und Frankreich entschied letztendlich nur die letzte Ausschuss-Serie über den Einzug in das Match um Bronze, dem sich Team Austria 1 leider geschlagen geben musste. Olivia Hofmann und Alexander Schmirl (NÖ) erreichten mit 624,8 Ringen als Team Austria 2 Platz 42 von gesamt 77 Teams. Als amtierende Weltmeister gingen in den Luftpistolen-Mixed Teamwettkämpfen die Salzburgerin Sylvia Steiner gemeinsam mit Richard Zechmeister (BGLD) an den Start. 574 Ringe bedeuteten den 24. Platz von 65 Teams.
Am Samstag fanden die Einzelbewerbe mit dem Luftgewehr statt, bei denen ebenfalls vier weitere Quotenplätze pro Disziplin für die Olympischen Spiele 2024 in Paris vergeben wurden. Der Steirer Martin Strempfl, der sich bereits bei den European Games einen Quotenplatz für Paris sicherte, konnte dabei unter 131 Teilnehmern mit 627,6 Ringen und Rang 27 die beste Platzierung aus österreichischer Sicht erzielen. Alexander Schmirl (NÖ) folgte mit 626,8 Ringen auf Platz 43 und der Osttiroler Tobias Mair konnte sich mit 621,6 Ringen auf dem 80. Rang platzieren.
In der Frauenklasse gingen 104 Teilnehmerinnen an den Start. Olivia Hofmann, Olympiateilnehmerin von Rio im Jahr 2016, konnte sich durch eine konstante Leistung als beste Österreicherin mit einem Ergebnis von 628,1 Ringen auf dem 29. Rang platzieren. Ihre beiden Teamkolleginnen aus Vorarlberg, Marlene Pribitzer und Sheileen Waibel, brachten jeweils 626,7 und 624,4 Ringe auf die Scheibe und erzielten damit die Plätze 45 und 70. In der Mannschaftswertung holten Strempfl, Schmirl und Mair Platz 13 von 24 Teams. Bei den Frauen lagen Hofmann, Pribitzer und Waibel ebenfalls auf Rang 13 von gesamt 34 Teams. Den Sieg holten hier bei den Männern das Team aus China, die gleichzeitig ihren aktuellen Weltrekord in dieser Disziplin mit 1.893,3 Ringen noch nach oben schraubten. Bei den Frauen führte die indische Mannschaft mit 1.895,9 Ringen die Gesamtwertung an.
Mit einem Weltklasse-Auftritt kürte sich am Sonntag der Niederösterreicher Alexander Schmirl im 3×20 Dreistellungskampf der Männer zum Weltmeister und deklassierte in einem sensationellen Finale die gesamte internationale Konkurrenz. Zusätzlich holte er damit einen der insgesamt vier Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2024 in Paris.
Bereits in den beiden Eliminationsdurchgängen der Einzelbewerbe konnten die drei österreichischen Athleten Schmirl, Andreas Thum (T), sowie Patrick Diem (VBG) aufzeigen und die Plätze zwei, acht und 18 holen. Als Mannschaft erreichte das Trio gesamt 1.749 Ringe und kürte sich hinter dem Team aus Indien zum Vizeweltmeister. In der Qualifikation, der sich die 70 besten Schützen aus der Elimination stellen mussten, zeigten die drei ÖSB-Athleten ebenfalls Top-Leistungen. Alexander Schmirl erzielte 586 Ringe und damit Platz vier, mit nur zwei Ringen Rückstand auf den führenden Finnen Aleksi Leppa. Andreas Thum erreichte 582 Ringe und final Platz 20, und der Vorarlberger Patrick Diem lag mit 578 Ringen letztendlich auf dem 38. Rang. Das Finale der besten acht konnte Alexander Schmirl letztendlich souverän für sich entscheiden und damit Gold und Österreichs erste Medaille in einem Einzelbewerb bei diesen Weltmeisterschaften holen. Die Salzburgerin Sylvia Steiner erreichte im Bewerb der 25m Pistole der Frauen mit 580 Ringen den 23. Platz unter 105 Starterinnen.
Am Montag kommt der große Tag für Nadine Ungerank (SG Zell am Ziller) und Rebecca Köck (SG Absam). Die beiden Tirolerinnen greifen gemeinsam mit Sheileen Waibel (Vorarlberg) im Kleinkaliber – Dreistellungskampf der Frauen nach den Sternen.
Video Finale Video Siegerehrungen
Bericht: Anna – Susanne Paar
Fotos: ÖSB Margit Melmer